William Tucker at Böhm Chapel, Hürth, Germany

“Ich habe Jahre gebraucht, um Rodin schätzen zu lernen”, schrieb William Tucker, “und seine Skulpturen wecken in mir immer noch ein Gefühl des Unbehagens, das ich bei Degas nie empfand. Heute verstehe ich es jedoch als Stärke, dieses Annehmen des Seltsamen, des Hässlichen und Missgestalteten als Ergebnis des Modellierens, das in seiner reinsten Form eine direkte Energieübertragung aus dem menschlichen Körper in die Materie ist, ohne jede Vermittlung durch Werkzeuge, ohne Zensur durch das Auge oder Gehirn.”

Der 1935 als Sohn eines englischen Offiziers in Aegypten geborene William Tucker ist einer der führenden Vertreter der englischen Skulptur nach Henry Moore. Tuckers Karriere nahm einen ungewöhnlichen Verlauf: In den 1960er Jahren etablierte er sich in England mit seinem abstrakten konstruktiven Werk als einer der führenden Bildhauer. 1972 stellte Tucker im englischen Pavillon an der Biennale von Venedig aus. Mit The Language of Sculpture veröffentlichte er 1974 ein einflussreiches Werk zur Skulptur des 20. Jahrhunderts. Ende der 1970er Jahre siedelte Tucker in die Vereinigten Staaten über und baute sich erst in Brooklyn, dann in einer abgelegenen Ortschaft in Massachusetts ein Atelier auf. Hier lebt und arbeitet er noch heute.

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